Schaffe, schaffe, schaffe

Bevor die ganze Maloche aus dem Jahr 2012 verjährt, soll sie ans Licht.

Nach dem halben Jahr Werftaufenthalt sieht Pigafetta aus wie neuKalle sei Dank! Unterstützung gab es von meinem Vater, der mit 79 Jahren zum ersten Mal mit einem Womo Tausende von Kilometern abrollte und Ersatzteile aus Hamburg mitbrachte. Auch Sohn Chris probte erfolgreich das Schleifen.

 

 

 

 

 

Eindeutiger Spitzenreiter unter den Helfern ist und bleibt: Uwe, der gleich zweimal aus Hamburg anreiste und tatkräftig anpackte. Allerbesten Dank!!! Der Männertörn steht noch aus…

Die aufwendigsten Arbeiten waren:

  • Unterwasserschiff
  • Küche/ Pantry
  • Cockpit

Daneben gab es noch etliche kleinere Projekte, wie Ankerklüse vergrößern, Bugspriet mit neuer Ankerkettenführung umbauen, entrosten und neu lackieren. Das komplette Rigg spannen.  Den Keilriemen, Wärmetauscher, Impeller und Ölkühler vom Motor erneuern.Das Hydrauliköl der Steuerung austauschen. Die Seewasserpumpe vom Generator reparieren, neue Kontrollinstrumente für Wasser und Batterien installieren. Der Loggeber ist neu, die Fensterdichtungen der Bullaugen ebenfalls. NAVTEX und WXSAT wurden zum Laufen gebracht. Die alten Feuerlöscher wurden durch neue ersetzt, die Rettungsinsel gewartet.

Und gepfuscht wurde nicht! Kalle gehört zu den  Perfektionisten. Auch beim Lackieren von Achter- und  Mitteldeck wurde die Form gewahrt! Oft dauerte das Abkleben länger als das Streichen. In die letzte Schicht wurde Sand hineingearbeitet, damit wir beim Segeln nicht ausrutschen. Hat sich bereits bewährt, ist wirklich gut geworden!

 

 

 

 

Unterwasserschiff:

Ja, das hat was von Schwarz-Rot-Gold, wenn auch in Variation: Teer-Epoxy, Sealer, Antifouling.

Natürlich wurden auch alle Seeventile ausgebaut, gereinigt, gefettet und wieder eingesetzt. Die  Zink-, bzw. Opferanoden wurden komplett ausgetauscht.

In der Pantry hatten wir Hilfe vom örtlichen Tischler. Albert hat seine Sache auch sehr gut gemacht, allerdings wurden aus den angekündigten 3 Wochen schlappe 3 Monate. Und Kalle hat ein Paar Sandalen nur vom Hinterherlaufen ruiniert!

Da der Dieselofen durch einen Gasofen ersetzt wurde, mussten Gasrohre verlegt und geprüft werden, ebenfalls durch eine Spezial-Firma. Außerdem haben wir 3 Gasdetektoren eingebaut.

Überraschende Hilfe bekamen wir von dem Schweißer Christof aus Nürnberg. Er war gerade mit der SY Selma im Gange und hat spontan die Schutzbleche über dem Gasherd spendiert. Allerbesten Dank! Noch einer für den Männertörn..

Ja, und das ganz große Sorgenkind war eigentlich unser Cockpit! Wir fürchteten das Schlimmste – doch es entwickelte sich besser als erwartet. Trotzdem verursachte es eine Menge Arbeit, denn Holz auf Stahl heißt Qual.

Bereits auf dem Rio Guadiana hatte Kalle an der hässlichsten Stelle unter das Teak geschaut. Nur Böses schaute zurück. Jeder, der unser Cockpit sah, spekulierte drauflos: Rost wegklopfen, benageln, Säure verwenden, Bleche ersetzen, komplett neu schweißen. Einer meinte spaßeshalber sogar, “Sofort das Schiff verkaufen!”

Und was war??? Der Rest war tatsächlich nur der Rest. Es sah schlimmer aus als es war! Irgendwer hat mal behauptet: 1 mm Stahl würde zu 7 mm Rost aufblühen. Stimmt das? Jedenfalls war die Sitzfläche gar nicht befallen. Wir haben jetzt die abnehmbare Teak-Variante, damit wir jederzeit prüfen können. Ganz auf Holz wollten wir nicht verzichten, es wirkt unbedingt gemütlicher.

 

 

 

 

 

Und als alles, nach endlosen Monaten, doch noch fertig wurde, das Wetter aber bereits auf Winter mit Wind umgeschlagen hatte, da widmeten sich die Männer dem Makramee aller Segler: Spleißen, Takeln und Klabautern.

 

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