Portimao (2)

Stundenlang habe ich, während unserer Quarantäne, auf diese Mole geschaut. Da ist immer etwas los. In den Morgen- und Abendstunden sind die Jogger und Powerwalker unterwegs, tagsüber die Bummler, Fahrradfahrer und aufs-Meer-Seher. Die Angler sind immer da.

 

Hinter der westlichen Mole liegt Lagos im leichten Dunst. Abends gucken wir gegen das Licht. Nachts sieht der ganze Küstenstreifen klasse aus. Überall glitzern kleine Lichter und funkeln mit den Sternen um die Wette.

Unser erster Ausflug geht natürlich zur Mole, allerdings auf den östlichen Flügel. An einem sehr perfekten Tag.

Blicken wir von der Mole zurück, dann sehen wir die Residenzen der Wohlhabenden, oben auf der Steilküste.

Die Fensterläden sind geschlossen, die meisten Häuser nicht bewohnt. Vielleicht kommen die Besitzer nur im Juli oder August zur Ferienzeit?

Die Steilküste sieht wunderschön aus, besonders im Abendlicht, dann schimmert sie rötlich. Kleine Höhlen, ausgeschäumt vom ewigen Auf und Ab des Meeres, locken Touristen in die Ausflugsboote. Portimao ist die zweitgrößte Stadt an der Algarve, touristisch voll erschlossen.

Blicken wir noch weiter zurück:

Bereits die Phönizier und Karthager hatten einen Handelsposten errichtet, hier am Flusslauf des Arade. Unter den Römern wurde der Hafen ausgebaut und Portus Magnus genannt. Im Jahre 1463 genehmigte König D. Alfonso V die Gründung einer befestigten Ortschaft, um die Flussmündung vor maurischen Piraten zu schützen.

An der Mündung gegenüber von Portimao (heute Ferragudo) ließ der Bischof von Silves, zwischen 1502 und 1537,  eine Burg erbauen, das Castelo de Sao Jao do Arade.

Heute ist die Burg im Besitz eines Millionärs, dem es nur leider an Zeit fehlt, seine Burg zu genießen.

In der Zeit der überseeischen Entdeckungen besaß Portimao einen von vielen Häfen. Mein Kulturführer lässt sich da nicht weiter aus. Wie die gesamte Küste wurde auch Portimao durch das Seebeben 1755 stark zerstört. Zu neuem Wohlstand gelangte die Stadt erst wieder im 19.Jahrhundert durch die Fischkonserven-Industrie. In Portimao gab es 17 Fabriken.

Das Museum ist sehenswert und befindet sich am südlichen Ende der Stadtpromenade, beim Club Naval de Portimao. Wer Sardine aus Dose auf Toast probieren möchte, sollte unbedingt zu Maria do Mar’. Über 100 Produkte und ein leckerer Mittagstisch warten auf Kundschaft. Sehr nett!

 

Auch heute noch gibt es hier noch Fischer, die aufs Meer ziehen, allerdings lebt Portimao überwiegend vom Tourismus.

Die Altstadt ist recht klein. Doch der Strand Praia da Rocha gehört zu den bekanntesten im Land und wird auch die Copacabana Portugals genannt.

 

Dieser Beitrag wurde unter Landratten, Portugal abgelegt und mit , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Hinterlasse eine Antwort