Puerto de Almerimar

Mit 1100 Liegeplätzen gehört Puerto de Almerimar, zwischen Motril und Almeria, zu den größeren, aber nicht teuren Marinas an der andalusischen Mittelmeerküste. Die Liegeplätze verteilen sich auf drei Hafenbecken mit Wasser und Strom an den Stegen.

GPS: 36°41′.7N/02°47′.6W

Die meiste Zeit ist es ruhig im Hafen, denn die eigentliche Stadt El Ejido liegt ein paar Kilometer weiter im Landesinneren. Nur an den Wochenenden belebt es sich hörbar, mal ertönen schöne Gitarrenklänge, mal nerven laute Discobeats.

Die Marineros sind freundlich und bewachen ihr Revier sehr aufmerksam. Bei Starkwind werden die unbemannten Schiffe zusätzlich beäugt und eine allgemeine Gesichtskontrolle gehört bei jedem Wetter zur Tagesordnung. Auch nachts wird patrolliert. Die Marineros  helfen beim Anlegen (Leinen, Mooring). Allerdings kommt es während der Siesta-Zeit (14-16 Uhr), wenn das mehrsprachige Tower-Personal zu Mittag speist, gelegentlich zu skurrilen VHF- Gesprächen mit ankommenden Skippern, die kein Spanisch sprechen. Tipp: Einfach reinkommen und am Hafeneingang festmachen – am Kai beim Hafenmeisterturm hinter der Tankstelle.

Preise 2011, zzgl. 18 Prozent, bei längerem Aufenthalt (ab 1 Monat) auch rabattfähig. Hochsaison: Juni – September: 12m x 4 = 15, 28 € // 15m x4,50 = 20,76 €            Nebensaison: Oktober – Mai: 12m x 4 = 6,57 € // 15m x4,50 = 8,73 €,      Strom 3,37€

Es gibt eine überwiegend englische Gruppe von Dauergästen und Winterliegern, die jeden Morgen – 10 Uhr auf  Kanal 67 – Informationen und Hilfestellungen  aus- tauscht. Wer braucht was, verkauft oder tauscht, wo ist der Zahnarzt, wer fährt zum Markt, wann trifft sich die wöchentliche Seglergemeinde und wo turnt Tai Chi.

Der Ort mutet auf Anhieb ein bisschen identitätslos an, denn es locken weder altehrwürdige Kathedralen mit maurischem Charme noch Halligalli-Touristenszenerie mit Aquafit for family. Almerimar entwickelte sich über die letzten 30 Jahre als Luxusurbanisation der Stadt El Ejido mit vielen neugebauten Apartments, Golfplatz und Golfhotel. Angeblich sollte ein zweites Marbella entstehen, doch die Reichen und Schönen dachten gar nicht dran, sich hier einzunisten.Nun stehen so einige Bauleichen lieblos in der Gegend herum und sehr viele Anlagen leer. Vielleicht wartet Almerimar auf die Chinesen? In jedem Fall auf eine bevölkerte Zukunft.

Doch es gibt auch gute Argumente, die für den Ort sprechen: Überwinterer erhalten ein angenehmes Klima, weil Regenwolken sich bereits an den Sierra Nevadas entladen. Man  kann im Winter am Schiff basteln, streichen und lackieren. Ebenfalls empfehlenswert sind die lokalen Dienstleister + Handwerker – besonders für die Spanisch Ungeübten – denn fast alle sprechen Englisch und manche auch Deutsch.

Die Werft bietet Schwerlastkräne, viel Platz und fast alles an Bootsarbeiten. Seit Anfang des Jahres darf man auf dem Gelände auch selber basteln. Am Ende des östlichen Hafenbeckens (Darsena 3)  sitzt die Firma INOX, die ausgzeichnete Edelstahlarbeiten fabriziert – unser Favorit ist zweifelsohne Stewart. Der Däne Gard half beim Sortieren des Schläuche-Wirrwarrs mitten in der Bilge. Außerdem gibt es noch zwei Yachtausrüster (mit den üblichen spanischen Aufschlägen), Segelreparateure und Innenausstatter – wir können die Schwäbin Sandra von DeCosta in Darsena 1 empfehlen, sehr professionell. Nebenan führt das deutsche Paar, Alex und Udo, einen Waschsalon / Lava Centro, samt einer kleinen Büchertausch-Ecke. Wer nett anfragt, darf sich auch mal ein Paket an ihre Adresse schicken lassen, denn die DHL sieht oft ein Schiff vor lauter Masten nicht. Alex ist übrigens TO-Stützpunkt-Leiterin seit Ende 2011.

Ein großer Superermarkt / Mercadona ist von allen Hafenbecken in zehn Minuten zu erreichen. Restaurants, Cafés und Bars verteilen sich überwiegend auf die bewohnten Darsenas 1 und 3. Hingegen wirkt Nummer 2 (im Bild) tot und ausgesprochen charmelos, die Apartments stehen allesamt leer.

Der kleine internationale Flughafen in Almeria liegt ca. 50 Kilometer entfernt. (Malaga ca. 200 km.) Am Almeria Flughafen sitzen mehrere Autovermietungen, die oft 30% günstiger als die beiden lokalen Anbieter sind. Das lohnt sich allerdings nur, wenn man wenigsten für eine Woche bucht, denn die einfache Fahrt mit drei Bussen dauert zum/vom Flughafen ungefähr drei Stunden.

Zu beiden Seiten der Marina liegen kieselige Strände, die sich zum Baden, Kiten, Windsurfen und Picknicken eignen.

 

 

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2 Antworten auf Puerto de Almerimar

  1. Johannes, SY JOHN'S LAST sagt:

    Hallo Kathrin,
    Du hast Almerimar sehr treffend beschrieben. Wir überwintern zum zweiten Mal hier und erleben die Marina genau so.
    Erwähnenswert wäre auch Frank, der deutsche Schrauber, der jegliche Defekte an der Maschine kompetent und preisgünstig behebt. Seine Werkstatt bringt er im “NauticMobil” gleich an den Liegeplatz. Erreichbar ist er unter nauticmobil@gmail.com oder +34 644 118 717
    Euch Mast und Schotbruch und allzeit guten Wind
    Johannes

  2. Kris Hertzler sagt:

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