Selma schwitzt

und ihre Crew sowieso. Portugal im Sommer ist nicht das, was Selmas Skipper lieben. Selma und Co. mögen eher klirrende Kälte und das ewige Eis.

Selma ist eine polnische Yacht, die Kap Hoorn und die Antarktis befährt, gemeinsam mit zahlender Crew. In Lissabon lag Selma einige Wochen an Land zwecks Generalüberholung, u.a. Check-up des Motors, Rost- und Decksbearbeitung.

Maggy ist eine der drei Eigner, eine studierte Biologin und Höhlenforscherin, auf der Selma ist sie Skippers Assistentin. “Im Jahre 1996 haben wir uns entschieden, Selma zu kaufen, um selbst auch ins Eis fahren zu können.”

Der schönste Törn: “Das war ein Trip nach Svalbard im Norden. Die Natur ist so schön, es gibt kaum Menschen, keine Zivilisation, alles um einen herum ist in Weiß und Schwarz. Außerdem finde ich die Tiere klasse: Wale, Robben und Polarbären.”

Das schwierigste Erlebnis: “Eigentlich habe ich mehr Angst vor richtig großen Wellen, als vor dem Eis. Doch eines Nachts wurden wir in Svalbard von Eisbergen umringt, es kamen immer mehr. Wir mussten sehr vorsichtig steuern. Mit ein paar kleinen Eisbergen sind wir zusammengestoßen, aber es ist nichts passiert. Furchteinflößend war eher ein Landgang in der Gegend. Wir waren in der Gruppe und hatten zur Vorsicht ein Gewehr mit. Einer von uns war plötzlich weg und kam später mit aufgerissenen Augen zu uns zurückgelaufen. Er hatte einen Eisbären gesehen, nur 15 Meter entfernt von ihm. Dann ist die ganze Gruppe dahingegangen, um den Bären zu knipsen. Das ist gefährlich, denn es gibt immer wieder Unfälle mit Bären, bei denen auch Menschen sterben.”

Wohin fährt Selma jetzt? “Wir sind auf dem Weg nach Süden, in die Antarktis. Wir haben 4 Doppelkojen für zahlende Crew. Vor der Krise waren wir bis auf zwei Jahre im Voraus ausgebucht, jetzt gibt es noch freie Plätze. Wer mitfährt, der kocht, macht sauber, oder steuert, eben alles, was anfällt. Die Skipper können Englisch, auch wenn Polnisch meistens Bordsprache ist.”

KURZ SPÄTER:

Ebenfalls polnisch, ebenfalls Schiff (Alu), ebenfalls Kojencharter: Spirit-One.

Auch sie macht eine Zwischenlandung, um gestärkt nach Senegal, Gambia und zu den Kapverden zu fahren. Ihr Lieblingsrevier ist die Arktis.

Auch wenn es die Webseite noch nicht hergibt, an Bord wird sehr gutes Englisch gesprochen!

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